moving - Rückenschule für "jedermensch"

Besondere Methoden im Porträt: moving - Rückenprävention

26. April 2013 von Conny Dollbaum-Paulsen

Ein Gespräch mit Mireille Natanson, moving-Teacher, begleitende Kinesiologin  und Musikwissenschaftlerin

Was wäre, wenn es sozusagen kinderleicht wäre, Rückenschmerzen vorzubeugen? Was wäre, wenn das tatsächlich auch Kinder, Alte, Junge, also im Prinzip alle machen könnten, sozusagen nebenbei? Und was wäre, wenn es diese Methode schon gäbe?

moving heißt sie, die Methode!
moving ist ein Programm für die tägliche Rückenprävention, das bereits bundesweit von Krankenkassen, Schulen und Unternehmen eingesetzt wird.

Mireille Natanson, moving-Teacher aus Marsberg, ist begeistert von moving, und gern bereit, mir sieben Fragen zur Methode zu beantworten:

1. Was ist das Besondere an moving?

Mireille Natanson: Dass es so einfach ist - jedes Kind kann es, alte Menschen, sogar wenn sie schon ein bisschen verwirrt sind, können es - einfach jeder kann moving schnell lernen und anwenden. Die Übungen haben nämlich Namen, unter denen sich jeder etwas vorstellen kann, z.B. Palme als Beschreibung der seitlichen Wirbelsäulenbewegung.

2. Wieso kann eine so einfache Methode so effektiv wirken?

Mireille Natanson: Weil die physiologischen Gegebenheiten der Wirbelsäule beachtet werden und nur sanfte Bewegungen ausgeführt werden, können belastete Strukturen wie Bandscheiben, kleine Wirbelgelenke und Bänder sanft vitalisiert werden. Nicht mehr und nicht weniger...

3. Wieso sollen die Menschen hier williger sein, regelmäßig zu üben, als bei krankengymnastischen Übungen?

Mireille Natanson: Weil die gesamten Übungen erstens überall machbar ist (in der Warteschlange, beim Zähneputzen, im Sitzen etc.) und weil die komplette Ausführung nur zwei Minuten braucht. Und weil Verbesserungen häufig sehr schnell spürbar sind.

4. Gibt es Untersuchungen zur Wirksamkeit?

Mireille Natanson: Ja, es gibt eine Studie der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen, die nachweisliche Verbesserungen der Beschwerden bestätigt - außerdem erleben die Übenden nach kurzer Zeit schon, dass sie weniger verspannt sind. Eine bewusste Pause ist zudem immer hilfreich für das Gesamtbefinden - das gilt hier dann in zweifacher Hinsicht, nämlich körperlich durch die Übung und seelisch-mental durch die Pause. moving wirkt nach den Studienergebnissen deshalb auch bei Stress.

5. Was genau tue ich bei den Übungen?

Mireille Natanson: Du bewegst Deine Wirbelsäule in den vier physiologischen Achsen, also nach oben, vor und zurück, seitlich nach rechts und links sowie rotierend um die eigene Achse. Das ist schon alles - wobei alle Bewegungen langsam und bewusst ausgeführt werden - außerdem wird niemals eine Schmerzgrenze überschritten.

6. Kann ich mir das allein aneignen oder muss ich es lernen? Kann ich etwas falsch machen?

Mireille Natanson: Es ist schon wichtig, eine 45 Minuten-Instruktion zu erhalten, damit die physiologischen Bedingungen gut verstanden werden. Das ist schon alles. Natürlich kann man manchmal auch falsche Bewegungen machen...vor allem, wenn man nicht weiß, worauf zu achten ist deshalb ist eine Grundeinführung sinnvoll.

Selbstverständlich ersetzt das Training keine Diagnose und keine therapeutische Begleitung - es ist eine Prophylaxe- Maßnahme und ein begleitendes Anti-Stress-Programm, keine Therapie.

7. Wie erlerne ich, die Technik weiterzugeben?

Mireille Natanson: Ich biete Schulung für Fachkräfte und Laien zu moving-Mediatoren in 4-Stunden-Seminaren an. Es ist eine kurze Ausbildung mit hoher Effektivität - eigentlich ganz wie die Methode selbst.

Mehr dazu unter: www.kinesio-musik.de

Faszinierend - und interessant für alle, die mit Menschen therapeutisch oder beratend arbeiten sozusagen als Zusatzprogramm.
Ich hatte nie von moving gehört und bedanke mich bei Mireille Natanson für die begeisterten Auskünfte.

Achtung: Die moving-Homepage wirkt ziemlich verkaufslastig, dennoch gibt sie Auskunft über Forschung und Kooperationspartner:

www.moving.de und www.movingnet.de

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