WATSU? Bitte was?

Shiatsu im Wasser und die wunderbaren Folgen

© Pixabay
14. August 2017 von Conny Dollbaum-Paulsen

Ich jedenfalls hatte nur eine nebulöse Idee vom Geschehen - und da im Heilnetz zwei unterschiedliche WATSU-Therapeutinnen, Stefani Witteborg aus Bad Salzuflen und Lavida Gerda Eversmann aus Bielefeld, einen Eintrag geschaltet haben, wollte ich mich, zunächst an Land, kundig machen.

Sich tragen lassen...

Statt auf einer Matte zu liegen, schwebe ich beim WATSU:
getragen von meiner WATSU-Practitionerin oder von Pool-Nudeln ( diese sind aus schwimmfähigem Schaumstoff und können in vielfältiger Weise genutzt werden).

Eine Frage, die dabei auftaucht: Handelt es sich um eine manuelle Körper- oder eher um Psychotherapie oder beides? Oder ist es einfach nur Wellness?
ALLES...trifft zu: Das körperwarme Wasser ermöglicht zunächst das Gefühl sanfter Wohligkeit - ich werde getragen, entweder durch die WATSU-Practitionerin oder durch Pool-Nudeln, so dass ich schwerelos auf dem Wasser treiben kann. Dadurch können sich Verspannungen und Schmerzen auf der körperlichen Ebene auf angenehme Weise lösen. So können beispielsweise SchmerzpatientInnen plötzlich eine Linderung ihrer Schmerzausprägung erleben - eine Erfahrung, die für manche sensationell erleichternd ist, weil sie gar nichts anderes mehr kennen als schmerzhafte Empfindungen.
Und natürlich geht damit auch eine Art seelische Lösung mit einher - ich kann loslassen, muss nichts festhalten, werde getragen, spielerisch-leicht und sanft. Das ist eine psychisch-mentale Erfahrung, die die meisten Menschen gar nicht mehr kennen und viele auch noch nie gemacht haben - jedenfalls nicht in ihrer Erinnerung. Im Mutterleib haben wir natürlich alle so gebadet...
Ganz besonders wunderbar an WATSU ist die Grundhaltung, dass es nichts zu verändern gibt - alles ist gut so, du kannst loslassen, vertrauen, frei sein. Diese Erfahrung knüpft an essentielles Urvertrauen an und ist schwer zu beschreiben - die Sehnsucht dahin kennen wir alle, im Urelement Wasser ist sie von vielen Menschen tatsächlich erfahrbar.

Gibt es einen festen Ablauf?
Jein - es gibt eine Art Grundrahmen, z.B. beginnt eine WATSU-"Sitzung" im Allgemeinen einander gegenüber stehend (= Annäherung) und das Ganze endet immer am Beckenrand (= Wieder in Kontakt mit dem Erdelement kommen). Dazwischen gibt es je nach Bedürfnis unendlich viele Möglichkeiten - das Element Wasser fließt und bringt in Fluss, alles darf sein, alles kommt so, wie es jetzt gerade sein will. Das Wasser erleichtert diese innere Haltung sehr.
Zudem beginnt das Ganze mit einem Gespräch an Land - so können die Bedürfnisse vorab formuliert werden - und es endet mit einer Nachbesprechung....

Benötige ich eine Badewanne? Anders gefragt: Wo findet das Ganze statt?
Die Badewanne reicht leider nicht - der weite Raum eines größeren Beckens, die dadurch entstehende Unbegrenztheit spielt ebenso eine Rolle wie der Kontakt mit der anderen Person. Allerdings ist ein solches Becken in geschützter Atmosphäre mit Wasser in "Wohlig-Temperatur" nicht immer ganz leicht zu finden. Stefani Witteborg arbeitet in der VitaSol-Therme in Bad Salzuflen, Lavida Gerda Eversmann im therapeutischen Becken des Franziskus-Hospitals in Bielefeld.

Ich frage mich, ob es irgendeinen Grund gibt, WATSU nicht ausprobieren zu wollen? Und mir fällt kein einziger ein.
Ich lese ein in einem Zitat einer Teilnehmerin: "Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt - das kann man nicht beschreiben...!"

...leider konnte eine WATSU-Sitzung vor Redaktionsschluss nicht mehr stattfinden - wer weiß, wie der Artikel dann geworden wäre. Aber: eine "Nachher-WATSU-Betrachtung" ist durchaus geplant. Ich bedanke mich für das zur Verfügung stellen der Informationen und die Antworten auf meine Fragen bei Lavida Gerda Eversmann und Stefani Witteborg.
Conny Dollbaum
03.11.2010

Lavida Gerda Eversmann
0521-28083
lavida@watsu-aquavida.de
www.watsu-aquavida.de

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